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Vor der Europawahl 2024 Konstruktiv berichten

Der für 2024 geplante Workshop der Panter Stiftung mit internationalen Journalist:innen zum Thema Migration ist auf Spenden angewiesen.

„Schaffen wir das noch mal“? steht in roten großen Buchstaben auf dem Cover. Dazwischen schlängelt sich eine lange Reihe von wartenden Geflüchteten auf ein Schiff zu. Der Titel des letzten Spiegels zeigt: Angst verkauft sich auch im sogenannten „seriösen Journalismus“ besser als eine ausgewogene Berichterstattung. Zum Thema Asyl hat das Nachrichtenmagazin schon in den 1990er Jahren ähnliche suggestive Bedrohungsszenarien an den Kiosk gebracht. Bilder, die sich einbrennen – und vor allem auf diejenigen wirken, die die Story dahinter gar nicht lesen.

Wir fragen uns: Kann es sein, dass dieser Redaktion bis heute eine diversere Belegschaft fehlt? Jemand, der die Asyldebatte aus einer sensibleren Warte sieht, der oder die sagt: „Moment mal, was macht ihr da schon wieder für einen gefährlichen Quatsch?“

Gerade jetzt brauchen wir eine diverse und konstruktivere Berichterstattung über Mi­gran­t*in­nen und Geflüchtete in Europa. Denn 2024 wählt die Europäische Union ein neues Parlament. Die Migrations-Thematik wird den Wahlkampf sicher stark bestimmen. Die italienische Rechte hat zuletzt die Wahl mit dem Versprechen gewonnen, die „Asylkrise“ zu beenden. Auch innerhalb der Ampelregierung in Deutschland herrscht kaum Einigkeit.

Diese Mischung aus Wahlkampf und Wertedebatte ist gefährlich, und sie wird in den nächsten Monaten auch die Medien stark beschäftigen. Da ist die Versuchung groß, mit Angst-Bildern und Überfremdungsrhetorik auf dem hart umkämpften Aufmerksamkeitsmarkt zu punkten.

Spenden für den Migrations-Workshop

Sie können dieses Projekt mit einer Spende unterstützen:

• Hier direkt online spenden.

• oder über die Kontoverbindung der Stiftung:

GLS-Bank Bochum

BIC GENODEM1GLS

IBAN DE 9743 0609 6711 0371 5900

Mit einem internationalen Workshop wenden wir uns deshalb an Jour­na­list*in­nen aus Italien, Griechenland, Deutschland, Libanon und Tunesien. Gemeinsam wollen wir Konzepte für eine konstruktive Berichterstattung, für länderübergreifende Investigativrecherchen und Möglichkeiten der Vernetzung untereinander erarbeiten.

Gerade jetzt fehlt uns aber das Geld, diesen Workshop zu realisieren. Ja, die Zeiten sind schwierig: Inflation, Energiekosten und viele andere Umstände führen dazu, dass wir in diesem Herbst nicht so viele Spenden erhalten wie in den vergangenen Jahren. Bisher haben wir unsere Ziele immer gemeinsam erreichen können. Sogar während der Finanzkrise 2009 oder der Corona­pandemie 2021.

Deshalb fragen wir Sie jetzt ganz direkt: „Schaffen wir das noch mal?“ Bitte denken Sie noch einmal in Ruhe über eine mögliche Spende nach. Jeder Euro zählt, jede Spende ist ein Stück praktizierte Pressefreiheit. Denn unsere Möglichkeiten können und müssen mit den Herausforderungen wachsen. Wir sagen jetzt schon: Vielen Dank!

Lisa Schneider ist Redakteurin taz Ausland und Tigran Petrosyan Leiter der Osteuropa-Projekte der taz Panter Stiftung